Mein persönlicher Stil: Charakter, Farbpalette und Schnittführungen


Wie ich bereits hier vor einiger Zeit berichtet hatte, habe ich mir über die letzten Wochen viele Gedanken um den Inhalt meines Kleiderschrankes gemacht. Ich habe meinen Kleiderschrank kräftig ausgemistet. Auf dieses Thema möchte ich gar nicht weiter eingehen. Es gibt einen tollen Beitrag zum Thema Wardrobe Detox auf dem Blog Into Mind. Obwohl ich mir bereits vorher bewusst war, dass ich bislang viele - ich nenne es mal -  "unpassende" Kleidungsstücke gekauft und leider auch genäht hatte, war ich dann doch überrascht, wie viele Teile weichen mussten. Dies war eine Bestätigung dafür, dass es an der Zeit ist, mich mit der Stilfrage intensiver zu beschäftigen.

Zunächst galt es für mich die folgende Frage zu klären: Wie würde ich meinen persönlichen Stil beschreiben bzw. wie möchte ich mich der Welt über meine Kleidung präsentieren?
 
Diese Frage lässt sich am besten stichwortartig mit einigen Attributen beantworten;
  • modern
  • modisch
  • lässig
  • bequem
  • authentisch
 
Farbpallette:
 
Dieser Part viel mir leicht, da ich bereits seit Jahren zu den gleichen Farbkombinationen greife und mich darin wohlfühle. Mit dem Programm Paint habe ich meine Farbpallette in Form von Kleksen mal in ein Bild gepackt. Die Einteilung in Basisfarben, neutrale Farben und Akzentfarben habe ich von diesem Post von Anuschka Rees des wunderbaren Blog Into Mind (ich kann diesen Blog gar nicht oft genug loben!!!).
 
Basisfarben nehmen den Hauptanteil der Kleidungsstücke in einem Kleiderschrank ein. Sie sollten sich untereinander gut kombinieren lassen. Ich denke mit dem Begriff Akzentfarben kann jeder was anfangen, sie fallen auf, sind eher ein "Hingucker".Neutrale Farben halten das Outfit zusammen, sie stehen eher im Hintergrund. Bei den Farben weiß und schwarz habe ich lange überlegt, ob sie für mich eher eine neutrale oder eine Basisfarbe sind. Für meine Sommergarderobe stellte sich dann eindeutig heraus, dass weiß eine Basisfarbe ist. Quasi die Hälfte meiner Sommeroberteile sind weiß - den Begriff neutral tritt da eher in den Hintergrund. Schwarz ist im Sommer bei mir eher eine neutrale Farbe. Zum Beispiel trage ich unter Oberteilen in Akzentfarbe gerne ein schwarzes Top oder zu vielen Outfits schwarze Ballerinas. Für meine Wintergarderobe könnte sich schwarz allerdings schnell in eine Basisfarbe verwandeln.
 
 
Bevorzugte Schnittführungen
Die Schnittführung eines Kleidungsstückes hängt vor allem von dessen Weite und Länge ab. Für den Gesamteindruck sind aber auch Aspekte wie die Halsausschnittform und der Sitz der Taille wichtig.
Beim Thema Röcke kann ich spontan sagen, dass ich an mir keine Tellerröcke und Röcke in der gerade angesagten Midi-Länge nicht mag. Inzwischen lege ich mich sogar fest, dass Röcke für mich schmal geschnitten sein müssen. Bleistiftröcke finde ich allerdings auch schon wieder schwierig, da ich meinen Stil mit den Worten modern aber lässig und bequem in Verbindung bringe. Bei Hosen fiel es mir schwerer zu beantworten, welchen Schnitt ich bevorzuge: von Jeggings, Chinos bis zur normalen Jeans ist bei mir alles zu finden. Beim Blättern durch Zeitschriften und Besuch der Internetseiten, der von mir bevorzugten Labels, wurde schnell deutlich, dass ich aktuell schmale (skinny) Hosen bevorzuge. Dazu trage ich am liebsten ein locker, lässiges Oberteil und flache Schuhe. Pullover trage ich sehr selten, hier ziehe ich eindeutig Cardigans und Strickjacken vor.
Bei diesem Thema möchte ich euch ein Arbeitsblatt empfehlen, dass Sarai Mitnick im Rahmen ihrer Serie Wardrobe Architect als PDF-Datei zur Verfügung gestellt hat.

Mir hat das Ausfüllen sehr viel Klarheit darüber gebracht, welche Schnittführungen ich bevorzuge. Die Ergebnisse habe ich mit wenigen Stichworten zusammengefasst:
  • Röcke: A-Linie, knielang oder eine handbreit über dem Knie endend
  • Kleider: schmal, aber doch locker und bequem, gerne Jersey, Blusenkleider
  • Hosen: skinny, lang oder 7/8
  • Tops und Blusen: locker, hüftlang, V- oder U-Boot-Ausschnitt
  • Cardigans: locker, eher lang, gerne Schalkragen
  • Schuhe: flach, Ballerinas, Sandaletten, Ancle-Boots
Nun möchte ich euch meine Erkenntnisse an ein paar Beispielen demonstrieren:
 
Beispiel 1: Ein Kleid, dass gut in mein Style-Konzept passt ist das Salma V-Neck-Cap-Sleeve-Dress. Schmal geschnitten, aber dennoch bequem, da es locker fällt und aus einem weichen Jersey genäht ist. Der V-Ausschnitt und die Flügelärmel entsprechen mir ebenfalls sehr.
 
 
Beispiel 2: Ein persönlicher "Klassiker". Skinny Jeans und locker-weites Oberteil, dazu Ballerinas.
 
Beispiele 3 + 4: Diese Kleider aus Burda-Heften sind ganz nach meinem Geschmack. Blusen-Charakter, knielang, schmal geschnitten aber nicht einengend. Sie könnten es auf meine Nähliste für den Herbst schaffen.
 
Habt ihr euch schon mal Gedanken zu den heute vorgestellten Aspekten des persönlichen Stils gemacht? Wie würdet ihr euren Stil beschreiben? Gibt es einige Schnittführungen/ Passformen, die ihr überhaupt nicht mögt?
 
Einen guten Start in die Woche!
 
Eure Anni


Kommentare

  1. Toller Post! Ich hab mich in den letzten Tagen etwas in das Thema Capsule Wardrobe eingelesen und ein paar Erkenntnisse gewonnen, aber so weit wie du bin ich noch nicht. :)
    Lg, M.

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  2. Hallo Anni - toller Beitrag zum Thema! Vielen Dank!
    Ich glaube, viele von uns, die für sich selbst Kleidung nähen, machen sich (wenn auch nicht so bewusst) ähnliche Gedanken. Ein Kleidungsstück gekauft ist schnell, wenn es halt nicht zum Stil passt verschwindet es im Schrank oder wird umgetauscht. Das Nähen eines Kleidungsstücks kostete jedoch deutlich mehr Zeit und Energie als ein Kauf, sodass ich denke, i.d.R. macht man sich vor dem Nähen eines neuen Schnittmusters Gedanken, ob das wirklich passt oder nicht.
    Ich fange erst an zu nähen und habe hier ganz viele Schnittmuster liegen, die ich einfach gerne ausprobieren möchte. Vermutlich :-) werde ich dabei auch einige Schrankleichen produzieren; mir ist es jedoch erst mal wichtig, Erfahrung im Nähen zu sammeln und auch mithilfe der unterschiedlichen Schnittmuster meinen Stil zu finden. Das ich da noch etwas finden muss :-) hat mir Dein Post gezeigt.
    Auch bei den Farben bin ich mir noch nicht sicher (hast Du mal eine Farbberatung gemacht oder haben sich Deine Farben einfach nur aus dem ergeben, was Du am häufigsten im Schrank gefunden hast?).
    Ich denke über eine solche Beratung nach, denn im Moment mag ich sehr sehr viele unterschiedliche Farben, kann meinen "Jahreszeiten-Typ" anhand der vielen Tests, die es im Internet gibt absolut nicht selbst bestimmen. Oft kommt "Herbst" heraus, in einer gekauften orangefarbenen Bluse sah ich (vor Jahren) aber aus wie frisch gekalkt :-).

    Vielen Dank nicht nur für diesen Post sondern auch für Deinen ganzen Blog (viele meiner Schnittmuster haben den Weg hierher gefunden, nachdem ich Deine genähte Variante des Schnitts gesehen habe :-) ),

    liebe Grüße

    Sonja

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  3. sehr spannend!
    ähnliche gedanken bei mir, vor allem der wunsch nach reduktion.
    dran bleiben!
    liebe grüße*

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